Freund und Feind zugleich
Entzündungen sind ein zentrales Thema in der Medizin und betreffen jeden Menschen im Laufe seines Lebens. Doch was ist eigentlich eine Entzündung? Wenn wir das Wort Entzündung hören, denken viele zuerst immer an etwas Negatives. Doch eigentlich handelt es sich dabei um eine ganz natürliche und überlebenswichtige Reaktion unseres Körpers. Sie sorgen dafür, dass Wunden heilen, Infektionen bekämpft und Fremdstoffe beseitigt werden. Doch: Nicht jede Entzündung ist nützlich. Manche werden chronisch – und genau diese „stillen“ Entzündungen können gefährlich werden.
Die gute Seite der Entzündung
Kommt es zu einer Verletzung oder Infektion, schaltet unser Immunsystem in den „Alarmmodus“. Blutgefäße erweitern sich, Abwehrzellen strömen in das betroffene Gewebe, um Krankheitserreger zu zerstören oder beschädigte Strukturen zu reparieren.
Typische Merkmale sind:
- Rötung
- Wärme
- Schwellung
- Schmerz
- eingeschränkte Funktion des betroffenen Körperteils
Diese klassischen Anzeichen zeigen: Der Körper arbeitet intensiv an der Heilung. Solche akuten Entzündungen verlaufen kurzfristig und klingen in der Regel nach wenigen Tagen bis Wochen wieder ab. Sie sind ein wichtiger Teil der körpereigenen Abwehr und helfen, Krankheitserreger zu bekämpfen oder verletztes Gewebe zu reparieren.
Wenn Entzündungen kippen – die stille Gefahr
Problematisch wird es, wenn Entzündungsprozesse nicht mehr zur Ruhe kommen. Sie verlaufen dann nicht mehr sichtbar, sondern unterschwellig – oft über Monate oder Jahre hinweg. Man spricht von chronischen oder stillen Entzündungen.
Die Symptome sind unspezifisch und daher leicht zu übersehen:
- ständige Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Schlafprobleme
- Verdauungsbeschwerden
- erhöhte Infektanfälligkeit
Besonders gefährlich: Sie bringen keinen Nutzen mehr, sondern können langfristig das Risiko für schwere Erkrankungen wie Rheuma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder sogar Krebs erhöhen.
Woher kommen chronische Entzündungen?
Neben genetischer Veranlagung können viele Alltagsfaktoren stille Entzündungen fördern: - unausgewogene Ernährung mit viel Zucker, Weißmehl
und Transfetten - Bewegungsmangel
- Dauerstress und Schlafdefizit
- Rauchen und Alkohol
Die gute Nachricht: Jeder kann das Risiko stiller Entzündungen verringern. Schon kleine Veränderungen im Alltag haben einen großen Effekt.
Ernährung: Greifen Sie zu Gemüse, Obst, Vollkorn, Nüssen, Fisch und hochwertigen Pflanzenölen.
Bewegung: Schon 30 Minuten Spazierengehen täglich senken Entzündungsmarker.
Stressabbau: Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen wirken entzündungshemmend.
Schlaf: Mindestens 7 Stunden pro Nacht sind ideal.
Verzicht: Weniger Alkohol, kein Nikotin.
Fazit: Akute Entzündungen sind wichtig und nützlich – sie zeigen, dass unser Körper funktioniert. Doch stille, chronische Entzündungen sind tückisch, weil wir sie kaum bemerken und sie langfristig die Gesundheit gefährden können. Mit einem bewussten Lebensstil und gezielter Unterstützung aus Ihrer Apotheke können Sie aktiv dazu beitragen, Ihr Entzündungsgeschehen im Gleichgewicht zu halten.